tag 23, do, 07.05.2015, sapulpa ok - chandler ok, 94 km, tag 18 on the road
das gatorade wird je hälftig in den bidon und in die kehle geleert, das dr. pepper geniessen wir auf den campingstühlen dies vor der tankstelle hat in der mittagssonne. päde schreibt whats ups, ich
schreibe im routenbuch. ein typ kommt aus dem tankstellenshop und sagt er habe uns bereits in sapulpa gesehen, wohin wir denn noch fahren wollten. ich antworte ihm dass wir nach westen fahren, bis
nach la, aber wohl nicht mehr heute. der typ lacht und zollt uns respekt für unser unterfangen und fragt, was wir dann machen wenn wir in la angekommen sind. ob wir dann wie forest gump sagen "wir
fuhren, wir fuhren und fuhren, und als wir irgendwann genug gefahren sind da kehrten wir wieder um und fuhren den ganzen weg wieder zurück". ich gebe ihm zu verstehen dass wir das eher nicht
vorhätten, wahrscheinlich würden wir im westen angekommen noch ein paar wochen den westen geniessen. wir fahren weiter richtung stroud, dort wollen wir etwas zu mittag essen. es sind ca. 25 km bis
nach stroud, die wieder über hügel führen. der wind hat sich mittlerweile anders entschieden und bläst nun von süden, für uns heisst das von schräg vorne.
den horizont behalten wir dauernd im auge, in den news gab es warnungen bzgl. thunderstorms, heavy rain und tornados. diese betrafen eher den abend und das gebiet weiter westlich, aber man kann nie
wissen. auch hier muss es letzte nacht stark geregnet haben. am strassenrand liegt allerlei schmutz, an tiefstellen liegt teilweise immer noch wasser und auch im angrenzenden wiesland bilden kleine
seen willkommene badeplätze für vögel. wir kommen nach stroud. stroud wurde 1999 von einem tornado mehr oder weniger zerstört. davon sieht man heute nichts mehr. wir fahren zum rock cafe. das cafe
ist geschichtsträchtig, wurde es 1939 gebaut, ist zwischenzeitlich mal abgebrannt und wurde aber gleich wieder eröffnet. das interieur ist aus holz und an den wänden hängen autonummern, bilder vom
cafe und seinen angestellten von früher und es stehen viele bücher in den wandregalen, die die mother road beschreiben. wir bestellen dr. pepper, wasser und burger. die serviertochter und eine alte
dame fragen uns wohin wir fahren. wir erzählen unsere story und die alte dame warnt uns davor, nach oklahoma city zu fahren. es sei dort alles unter wasser. dann ist sie weg und raus aus dem cafe.
mit der zeit fällt mir auf, dass die leute immer nach dem selben muster fragen. als erstes wollen sie wissen wohin wir fahren, dann woher wir fahren, dann woher wir guys kommen, dann wielange wir
noch unterwegs sind. dann kommt meistens ein "oh my good" oder "thats awesome!" und als nächstes wünscht man uns gute und sichere fahrt. das fragemuster kommt mir ein bisschen vor wie das
bestellprozedere in den restaurants und diners, schema f: begrüssung, fragen wies geht, was möchtet ihr zu trinken, dann: braucht ihr noch eine minute, das essen bringen und fragen ob man noch
irgendwas sonst brauche, dann das refillen der getränke, und kaum gegessen oder teilweise schon während dem essen liegt die check auf dem tisch. standardisierte abläufe machen hier anscheinend das
leben einfacher und effizienter. es gibt aber natürlich auch ausnahmen, bei den bedienungen wie auch bei den interessenten die uns nach unserem tun fragen. es interessiert dann als nächstes wie wir
denn übernachten, wieviele meilen wir am tag zurücklegen oder ob wir uns im guestbook verewigen möchten. hier auf dem lande ist man mit dem randonneur ein exot, da gehört es dazu gut gemeinte fragen
zu beantworten, auch wenn ich manchmal einfach lieber meine ruhe hätte.
mittlerweile haben wir gegessen und wir haben leicht kalt. die amis kühlen alle räume in denen etwas konsumiert werden soll auf 18-20grad herunter. wir bezahlen und gehn nach draussen, wo es immer
noch gefühlte 27 grad hat. noch 25 km und wir sind in chandler, unserem etappenziel. das wetter spielt immer noch bestens mit, eigentlich hatten wir uns heute auf einen regentag eingestellt. wir
rollen aus stroud und wieder über hügel nach davenport. hier gibt es ein strassenstück dessen fahrbahn aus roten backsteinen besteht. von davenport bis eingangs chandler gibt es keine einzige kurve.
und die orte liegen doch etwa 15 km auseinander. dafür geht es rauf und runter. eingangs chandler machen wir halt beim walmart und decken uns mit getränken und früchten fürs frühstück ein. etwas
weiter stadteinwärts winkt das lincoln motel, das seit 1939 in betrieb ist. hier bleiben wir für heute. wir schauen die news und gehen mexikanisch essen. das bier wird im gefrorenen riesenglas
serviert und die fajitas und gegrillten jalapenos schmecken super. die bedienung ist nett uns sehr aufmerksam. draussen zieht ein gewitter vorüber. wir sind gespannt wie sich das wetter entwickelt
und was uns morgen früh erwartet.
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Ralph und Claudia (Freitag, 08 Mai 2015 06:33)
Ihr seit zwei super Typen!!!! Ich wünsch euch viel Rückenwind bis LA, eine gute Zeit und dass ihr eure Reise geniessen könnt.