miami ok - cleora ok

tag 20, mo, 04.05.2015, miami ok - cleora ok, 60 km, tag 15 on the road

Heute Morgen bin ich mal wieder sehr früh wach. Michi scheint gut zu und tief zu schlafen. Der Schein trügt, wie er mir später mitteilt. Wir machen uns auf den Weg zum Motel-Office. Es hiess, das Frühstück sei inklusive. Und das für 55 Dollar für ein Room mit 2 Doppelbetten. Wir sind gespannt was uns erwartet.Kaffee und Orangensaft sind alle. Das gleiche gilt für die restlichen Süssgebäcke. Nun denn, Toastbroot und Frühstücksflocken müssen es richten. Das Büro ist verwaist und das wird auch seinen Grund haben. Wir meckern nicht und machen uns im Zimmer an's Packen. Kurz bevor wir das Zimmer verlassen macht uns der Motelmanager darauf aufmerksam, dass um 11 Uhr deadline sei für das Checkout. Ich denke nur, geh doch Kaffee aufsetzen... 
Wir rollen durch Miami, Oklahoma, und suchen einen Laden um uns mit Ess- und Trinkwaren einzudecken. Der Wetterbericht verspricht per Dienstag-Abend Regen, wenn's hoch kommt sogar Sturm. Wir wollen also die letzte Möglichkeit für längere Zeit nutzen und heute Abend wieder einmal gediegen zelten und uns dabei selber bekochen. Michi verschwindet also in einem Laden und ich hab bald darauf 3 Leute bei mir, welche mich ausfragen. Der eine sei selber ein 'Radwanderer' wie er mir erklärte. Alles wirklich nette Leute und sehr zuvorkommend. Es dauert eine Ewigkeit bis Michi kommt, auch er wurde im Laden ausgequetscht. Geschafft und raus aus Miami und rein in den Wind. Er ist uns heute zwar wohler gesinnt, aber er kommt noch immer von quer vorne. Da unser Ziel heute aber nur ca. 50 km entfernt liegt, nehmen wir das mit einem lockeren Schulterzucken. Naja, so easy ist es dann doch nicht. Nach unserem samstäglichen Gegenwind-Ritt über 133 km nach Joplin liefen wir beide noch ziemlich auf den Felgen. Da kann auch Dr. Gatorade, Mr. Power'ade' oder unsere Geheimmedizin Budweiser, welche jeweils abends zum Zuge kommt um unsere Energiereserven wieder aufzufrischen nicht hinwegtäuschen. 
Nach Miami folgt ein ca. 4 km langer Abschnitt genannt 'ribbon road', der damals aus Geldmangel nur in der Mitte asphaltiert wurde. Die Seitenbereich bestehen aus Schotter, welche mittlerweile massive Schlaglöcher und Furchen aufweisen. Wir tuen uns diese Strecke an, unsere Randonneure sind gut im nehmen. Staub wirbelt durch die Luft, und wir kommen kaum vom Fleck. Der Wind ist diesmal nicht Schuld daran. Bald erreichen wir aber wieder die komplett befestigte Strasse. Michi kämpft gegen den Wind an. Ich bin damit beschäftigt, die perfekte Position für den Windschatten zu suchen. Der Wind ändert dauernd die Richtung....er will uns beide fertig machen. Wir lassen es aber nicht zu! 
Nach Afton verlassen wir von unserer geplanten Route und steuern den grand lake an. Dieses wunderschöne Gebiet wurde damals von den 'cherokee-indianern' bewohnt und dann später von den landbeanspruchenden, neuen Siedlern brutal vertrieben. Hier soll es hervorragende Zeltplätze geben. Sollte das stimmen, nehmen wir diese zusätzliche Meilen gerne in Kauf. Wir steuren den 'grand lake rv-resort' an und melden uns beim office um einen Platz zu mieten. No tenting, gab uns der beleibte Mann freundlich aber bestimmt hinter dem Bürotisch zu verstehen. Nun ja, nochmals 5 Meilen mehr zu strampeln. Wir kommen im 'pelican landing' an. Der Manager steht draussen, mustert uns und beginnt wie ein Buch zu plaudern. Ein sehr herzlicher Mensch. Nach einer Weile fragt er uns: What can I do for you, guys? Wir teilten ihm mit, dass wir gerne zelten würden. No problem, wir sollen uns einen Platz 'graben', where ever you want.....its for free, guys! Wow, damit hätten wir nun nicht gerechnet. Er sagte uns wo die Duschen, WC's sind. Und wenn wir lust hätten auf TV oder Billard dann stehe uns das Clubhaus zur Verfügung.....for free. Die armen Hunde mit den Fahrräder, nicht einmal Geld für ein Auto! Wir nehmen dankend an. Thanks for doing this, sir! 
Ein riesiger Zeltplatz direkt am See. Die Cherokee-Indianer können wir gut verstehen. Hier hätten wir uns damals auch niedergelassen. Es herrscht absolute Ruhe. Neben uns sind noch zwei, drei andere Motorhome-Besitzer auf dem Ground. Es ist noch nicht Hochsaison. Baldsind wir eingerichtet. Michi macht sich am Zelt zu schaffen, während ich meinen Liebsten zu Hause Bescheid gebe. Möchte ja nicht, dass man sich zu Hause Sorgen macht. Bald darauf kochen wir zusammen unser Abendessen, gefolgt von einem Bialetti-Kaffee und werden nach dem Eindunkeln sauber von den Mücken verstochen. Fast wie zu Hause. Wir lassen den Abend ausklingen. Für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Wir sind müde und morgen steht eine etwas längere Etappe an.....sofern der Wind dies zulässt. Wir sind bereit!
stand miles: 668 / 2448
stand miles: 668 / 2448

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