tag 19, so, 03.05.2015, joplin mo - miami ok, 65 km, tag 14 on the road

es geht weiter richtung westen, nun bläst uns der wind ins gesicht. die gegend wird karger und der abstand zwischen den einzelnen häusern grösser und grösser. rechter hand taucht ein golfplatz auf, keinerlei abschrankungen oder gitter, die bälle werden einfach so neben der hauptstrasse abgedroschen. ich hoffe dass die golfer ihr handwerk im griff haben. dann macht die 7th einen bogen nach links und wir fahren geradeaus weiter auf den w old 66 blvd. an der state line liegt eine tankstelle und dann sind wir auch schon in kansas. hier wechselt auch die vegetation fast schlagartig. aus hügelig grün mit viel wald wird es steppenmässig karg. wir fahren an einem ausrangierten bahnhof vorbei, an welchem eine alte diesellok vor sich hinrostet. hier sollen die daltons und jesse james ihr unwesen getrieben haben. Wenn man inne hält und sich die stimmung und die landschaft einverleibt, so kann man sich das gut vorstellen, es sieht hier aus wie im von filmen bekannten wilden westen. 

die old route führt in einem weiten linksbogen über die eisenbahn in das dorf galena hinein. gleich an der ersten kreuzung steht das 4 women on the route. hier stand einst eine tankstelle, heute ist hier ein cafe. bekannt wurde das cafe, da die women massgebend an der gestaltung der charaktere der disney-films cars beteiligt waren. ein car steht nun auch als replica neben dem cafe. gegenüber dem cafe steht ein altes gebäude, ein ehemaliges bordell in dem die inhaberin serienmorde an kunden verübte und deren gold raubte. die kunden wurden gefunden, das gold anscheinend jedoch nie. der rest von galena gleicht einer westernstadt aus den filmen. hier gab es früher viele bars und spielcasinos, in denen sich die minenarbeiter früher vergnügen konnten. 

unsere route führt uns weiter nach süden auf der s main st bis zur kreuzung mit der w 7th st. wir folgen der 7th in westrichtung aus der stadt. der wind bläst immer noch gnadenlos von südwest. eingangs riverton fahren wir auf einer massiven betonbrücke über den spring river. das örtchen riverton ist im selben stil gebaut wie galena. ausgangs riverton fahren wir beim kreisel geradeaus und auf der old route 66 über eine rainbow bridge. es ist die letzte brücke ihrer art an der route 66, in beton hergestellt. insgesamt gibt es nur noch 34 von dieser bauart. hier treffen wir einen oldtimerfan, der mit seiner frau unterwegs nach maine ist. er fährt einen alten ford bj 1930. ich erinnere mich an unsere hochzeit, als mein onkel ruedi susanne und mich mit einem ebensolchen ford bj 1932 chauffierte. tolle erinnerungen werden wach. wir fahren weiter und der fahrer hupt und winkt als er uns mit seinem oldsmobil überholt.

es geht südwärts nach baxter springs. der wind ist so stark, dass wir zeitweise nur 15 km/h fahren. wir durchqueren baxter springs und fahren weiter über die stateline kansas/oklahoma richtung quapaw. der wind zermürbt einen förmlich. in dieser region kursiert die geschichte von ghost dog, einem schwarzen hund der unverhofft auf die strasse rennen soll und so fahrzeuglenker zu gefährlichen ausweichmanöver provozieren soll. gefunden hat man jedoch nie ein indiz das die identität des schwarzen geisterhundes beweist. hier machen wir halt und es heisst einmal volltanken mit dr. pepper, bitte. nach quapaw gehts wieder über offene felder nach commerce. hier steht eine tankstelle, die aus kostengründen ohne rückwand direkt an die hausmauer eines bestehenden gebäudes gebaut wurde. 

die letzten km bis nach miami ok, der name der stadt wurde nach einer indianerin vergeben, lassen wirs rollen. im historischen teil der stadt zieren aus roten backsteinen gebaute häuser im wild-west-stil die strassen. wir biegen links auf die 10., den e steve owens blvd ein und suchen uns ein motel. beim deluxe inn and suites miami werden wir fündig. wir gehen in die benachbarte tankstelle und besorgen uns getränke. wir geniessen die nachmittagssonne vor dem motelzimmer. wir überlegen bis wo wir morgen fahren sollen, jedoch eine prognose ist schwierig. der wind ist das allesentscheidende zünglein an der waage, ob wir 60 oder 130 km schaffen. als uns der hunger packt gehen wir schräg über die strasse in die kicks sports bar. patrick wählt ein pulled pork sandwich, ich entscheide mich für die traditional wings mit hot bbq-sauce. die sauce hält was sie verspricht.