marshfield mo - springfield mo

tag 17, fr, 01.05.2015, marshfield mo - springfield mo, 54 km, tag 12 on the road
Heute Morgen wollen wir früher aufstehen als wir das die letzten Tage taten. Michi hat den Wecker auf halb acht gestellt. Wie immer bin ich (Päde) viel früher wach. Michi schläft wie ein Murmeltier. Und wer weiss, wie wichtig Schlaf ist, könnte richtig neidisch werden. Ich lasse Michi seinen wohlverdienten Schlaf. Meine 'Zugmaschine' braucht ihn und ich brauche Michi fit....
Wir haben uns entschieden anstelle eines Ruhetages, zwei kürzere Etappen zu fahren. Wir möchten so schnell wie möglich unseren KOA-Zeltplatz westlich von Springfiel, Missouri, erreichen um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Nach einem anständigen 'country-breakfast' im hoteleigenen food-room besteigen wir unsere vollbeladenen Ranndoneure und machen uns auf den. Natürlich wurden wir vorher in der Lobby noch von diversen Leuten angesprochen, welche uns einen 'safe trip' wünschten. Was sie wirklich über uns dachten, weiss wohl nur der liebe Gott!
Die Amerikaner haben eine gewaltige Vorliebe für Aussenseiter. Anders ist die Beschilderung für Radfahrer nicht zu erklären. Heute haben wir keinen einzigen Radfahrer, Jogger oder sonst sportlich aktive Mensch gesehen. Wir fuhren dabei immerhin durch Springfield, einer Stadt mit 150'000 Einwohnern. Trotzdem fallen uns immer wieder knallig gelbe Beschilderungen für Radfahrer auf. Offenbar hat jemand unsere Ankunft vorausgeahnt. Wir fühlen uns geehrt und schmunzeln jedesmal bei den Tafeln.....die crazy guys from switzerland keep on going!
Michi haut ordentlich in die Pedalen. Die hügelige Landschaft Missouris zieht an uns vorbei. Es geht ordentlich rauf und wider runter. Kein vergleich zu den Flachetappen in Illinois. Der Wind und die Sonne meinen es gut mit uns. Nur die Autofahrer können irgendwie immer noch nichts mit uns anfangen. Woher sollten sie auch Routine sammeln können. Es wird ordentlich Abstand gehalten und das in alle Richtingen. Aber keiner Hupt, keine Eile nichts. Sie warten bis sie über die komplette Gegenfahrbahn verfügen um zu überholen. Den Aussätzigen blos nicht zu nahe kommen!
Die Leute meinen es generell sehr gut mit uns. Autofahrer winken uns teilweise zu, sogar Truckerfahrer hupen uns von der parallel zu der 'frontage road' verlaufenden intersate an und winken......you do it the hard way! Weit und breit nichts zu sehen von den harten Trucker, wie sie uns in den Hollywood-Streifen so gerne verkauft werden.
Michi mein guter Freund und Motivator hat ein gutes Auge für alte Autos und die Spezialitäten der amerikanischen Bahntechnik. Eben diese macht ihm auch zu schaffen. All die ungesicherten Bahnschranken, verlotternden Trasseeanlagen und endlos langen Rollmaterien bringen ihn zum Nachdenken.....man spührt es förmlich.

Einfahrt Springfield machen wir einen kurzen Halt. Zum Glück hat der Walmart einen öffentlichrn Restroom. Wie immer halte ich Radwache und lasse mich von den Einheimischen bemustern. Fragen muss ich heute keine Beantworten. Ein Novum! Ich glaube insgeheim bewundern uns die Amis....evtl. bin ich auch auf dem falschen Dampfer. How cares!
Nach knapp 53 km treffen wir auf dem Zeltplatz ein. Für 30 Dollar kriegen wir einen Platz. Wir können uns einen aussuchen. Auch hier: die Ausenseiter just arrived. Es stehen nur Motorhomes auf dem Platz. Die 'Trostpreise' mit den Zelten sind ganz hinten angeordnet. Wir catchen uns einen dieser Plätze und legen ordentlich mit unserem Gelage los.
Beim demontieren der Frontroller-Tasche bemerke ich, dass eine Fixierschraube rausgerissen wurde. Mit unsrem Victorinox-Toll und den passenden Ersatzschrauben ist das aber peanuts. Wir sind sowas von organisiert. Wir werden beobachtet man spürt es förmlich. Es stört uns nicht, wieso auch? Es wird ordentlich Barilla-Spaghetti mit Tomatensauce und schwarzen Oliven gekocht. Danach gibts noch einen Bialetti-Kaffee. Für das leibliche Wohl ist gesorgt....und für den Aufbau meiner zurzeit sehr verlezlichen Seele sorgen Michi und viele persönliche Nachrichten von meinem engsten Umfeld.

Meinen ersten Beitrag in diesem Blog widme ich meinem sehr guten Freund Markus, der ein paar Tage vor meiner Abreise nach Amerika aus dem Leben gerissen wurde. Wir hatten noch so viel miteinander vor. 'Mac' ich vermisse Dich so fest....
stand miles: 543 / 2448
stand miles: 543 / 2448

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Sara und Walter (Samstag, 02 Mai 2015 11:04)

    Hallo Patrick und Michael

    Es ist wirklich spannend zu lesen was Ihr täglich auf der Route 66 erlebt.
    Patrick ich hoffe das du trotzdem diese Tour geniessen kannst und Dein Kopf wieder „frei“ wird für all das schöne auf Eurer Tour.

    Herzlich
    Sara und Walter

  • #2

    Dani (Samstag, 02 Mai 2015 21:14)

    hallo päde
    bei uns pisst's.
    gruss dani