normal/bloomington il - lincoln il

tag 9, do, 23.04.2015, normal/bloomington il - lincoln il, 66 km, tag 04 on the road

ich erwache um 9:00 uhr. diese nacht haben wir beide schlecht geschlafen, obwohl wir von den anstrengungen gestern doch sehr müde waren. bei mir war der grund für den schlechten schlaf, dass ich in der nacht gefroren habe. die decke des bettzeuges war sehr dünn. wir hätten wohl das zimmer vor dem schlafengehen noch aufheizen sollen, das es in der nacht immer noch stark abkühlt und die temperaturen unter null fallen. da die motels nicht gerade gut isoliert sind fällt dann auch die zimmertemperatur. wir essen ein brötchen mit dem redtlichen pepperjack käse und dem pastrami von gestern. dazu gibts kaffee von der station bei der rezeption. wir beschliessen heute eine kürzere etappe zu fahren, bis nach lincoln.

wir haben uns gestern mit getränken eingedeckt, die wir nun in unserem gepäck verstauen müssen. ich verstaue zwei doctor pepper flaschen in den seitentaschen und klemme zwei grosse mineralflaschen unter das rackpack. ich gehe auschecken. wir ziehen um 11:00 los und suchen den weg aus der stadt. nach ca. 10 km sind wir wieder auf der mother road und fahren richtung südwesten. es ist angenehm warm und der wind ist heute auch nicht so stark. nach ca. 20 km halten wir an und ich esse einen apfel den wir gestern im walnart gekauft hatten. wider erwarten hat er geschmack und ist werder mehlig noch schmeckt er nach styropor, wie ich meinen letzten apfel in den usa im 2012 in erinnerung hatte. ich ziehe erstmals die langen laufhosen aus und wage mich in kurzen hosen auf den randonneur zu schwingen. die bikejacke habe ich ebenfalls ausgezogen und zusammen mit der langen hose auf den rackpack befestigt. die gummispinne vom jumbo ist die ideale ergänzung zu den ortliebtaschen.

so radle ich weiter in den shorts und dem odlo funktionslangarmshirt. auf der linken seite entdecken wir drähte oder so was ähnliches, die in einem wald von baum zu baum gespannt sind. wenig später weist ein schild auf den maple-sirup von funk's grove hin. wir biegen ab und gelangen auf einen kleinen bauernhof in einer waldlichtung. hier wird seit 1824 ahornsirup hergestellt. wir entdecken eine art pumpsnlage, zu welcher leitungen von den bäumen führen. die drähte im wald waren also schläuche die den saft der ahornbäume sammeln. von februar bis april steigt der saft von dem wurzeln der bäume zu den knospen empor. in dieser phase wir der baum angebohrt und der saft entnommen. aus ca. 50 litern saft wird dann etwa ein liter sirup durch einkochen gewonnen, welchen die amerikaner zu den pancakes oder waffeln konsumieren.

ich ziehe die jacke wieder an, durch den leichten wind fühlt es sich doch noch etwas frisch an. wir fahren weiter richtung südwesten. hier führt die route 66 in endlosen geraden durch die wälder. von weitem sehen wir den wasserturm von mclean. in mclean esse ich einen früchte/getreideriegel. weiter gehts rechts der schnellstrasse auf der old route 66. es fällt uns auf, dass die old route 66 hier in illinois sehr gut ausgeschildert ist. man gibt sich mühe, die reisenden an die richtigen orte zu lotsen. in atlanta halten wir bei einer kleinen bar. wir essen einen hamburger und trinken eine cola. uns fällt auf, dass drei fernseher mit verschiedenen programmen laufen, obwohl neben der bedienung niemand in der bar ist. der hamburger ist super lecker. in atlanta gibt es einige souveniershops und die bunyon's statue, die einst in flagstaff, dann in cicero und nun in atlanta steht und leckere hot dogs anpreisen soll. in atlanta stellt sie jedoch nur als historisches objekt der route.

die letzten km nach lincoln il lassen sich locker rollen, nun ist es nahezu windstill. wir fahren durch die stadt. westlich ausgangs der stadt liegt das best western plus lincoln inn. ich gebe der dame an der rezeption meine best western member card welche ich noch aus dem längeren urlaub in den usa im 2008 hatte. ich bin weiterhin im system und so werden für unsere übernachtung bonuspunkte verbucht. da wir ja noch des öfteren in motels übernachten werden bringt uns die karte vielleicht noch mal was. wir duschen, packen die taschen aus, ich skype mit susanne und wir gehen in die nebenan liegende sportbar,in der man gamblen, bowlen oder einfach sport am fernsehen betreiben kann. die bedienung ist sehr freundlich und ich bestelle mir eine portion nachos mit beef. patrick greift zum burger. dazu trinken wir vom pitcher budweiser. auf der bowlingbahn sind clubs eingetroffen, aber auch private mit ihren persönlichen farbigen kugeln.

wir gehen zurück ins hotel, morgen wird ein langer tag, da wir eine grosse etappe einlegen wollen und weiter als springfield fahren wollen. nach springfield gibt es jedoch auf einer grossen distanz keine festen übernachtungmöglichkeiten, so dass wir mit der morgigen etappe die 100er marke knacken werden. dafür liebäugeln wir danach mit einem ruhetag. im best western zeigt mit die dame an der rezeption wo wir rund um die uhr umsonst kaffee rauslassen können. ich hole zwei kaffees währen patrick mit dem roll mops zwei zigaretten dreht. wir geniessen kaffee und zigarette bei der untergehenden sonne. ich rasiere mich noch und schreibe noch im blog.